Walter Scheel

deutscher FDP; Politiker; Bundespräsident 1974-1979; Außenminister und Vizekanzler 1969-1974; kurzzeitig kommissarischer Bundeskanzler im Mai 1974; Minister für wirtschaftl. Zusammenarbeit 1961-1966; Parteivorsitzender 1968-1974; MdB 1953-1974; war verh. mit Mildred Scheel († 1985)

* 8. Juli 1919 Höhscheid (heute zu Solingen)

† 24. August 2016 Bad Krozingen

Herkunft

Walter Scheel, ev., wurde 1919 als Sohn eines Stellmachers in Solingen-Höhscheid geboren und wuchs auch dort auf.

Ausbildung

Nach dem Abitur am Reformgymnasium seiner Heimatstadt (1938) absolvierte er eine Banklehre. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und war bis Kriegsende 1945 im Einsatz, u. a. in Frankreich und Russland, zuletzt als Oberleutnant der Luftwaffe (Nachtjagd). Im Krieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse dekoriert.

Wirken

Vom Unternehmer zum Berufspolitiker

Vom Unternehmer zum Berufspolitiker1945-1950 war Sch. als Prokurist und Geschäftsführer der Stahlwarenfabrik seines Schwiegervaters tätig, später als Verbandsgeschäftsführer und ab 1953 als selbstständiger Wirtschaftsberater in Düsseldorf. Zeitweise stand er auch dem Studienkreis für sozialwirtschaftliche Betriebsformen "Der neue Betrieb" vor, der diverse Publikationen herausgab, und wurde Gesellschafter des Düsseldorfer Marktanalyse-Unternehmens Intermarket GmbH. 1958-1961 war er Geschäftsführer der von ihm mitgegründeten Interfinanz GmbH in Düsseldorf, die sich mit Firmenkäufen und -verkäufen befasste.

Bereits 1946 hatte sich Sch. der Freien Demokratischen ...